Moxibustion
Bei bestimmten Krankheiten empfiehlt sich die Anwendung der Moxibustion, um wichtige Akupunkturpunkte zu aktivieren. Die Moxa-Therapie oder kurz Moxen, bezeichnet den Vorgang der Erwärmung
von speziellen Energiepunkten des Körpers.
In China wird die Moxibustion bei entsprechender Indikation als eine der Akupunktur gleichrangige Therapie geachtet und häufig auch zusammen angewendet. Für
die Moxibustion werden getrocknete und fein geriebene Fasern von Blättern des Beifußes, Artemisia princeps, verwendet. Der Beifuß gilt in Ost und West seit alters her als Heil- und Gewürzpflanze.
Die im Frühjahr gesammelten Blätter werden getrocknet, gereinigt, zerrieben und zu einer feinen, leichten Watte aufbereitet.
Moxa regt den Energiefluss im Meridiansystem an
Kleine Mengen von getrockneten, feinen Beifußfasern (Moxa) werden auf oder über bestimmten, auf den Meridianen liegenden Therapiepunkten abgebrannt. Die Moxa enthält unter anderem ätherische Öle und wirkt nach dem gleichen Prinzip wie die Akupunktur. Sie soll den Energiefluss anregen und gegen so genannte „kalte“ Zustände wirken. Der chinesischen Tradition zufolge nutzt man manche Energiepunkte vorwiegend für die Brenntherapie, während andere der Akupunktur vorbehalten sind.
Anwendung der Moxarolle
Für eine Behandlung entzünde ich eine Moxarolle (in dünnes Papier gerollte Stangen aus Moxa) und nähere die glühende Spitze vorsichtig dem Therapiepunkt auf ungefähr einen halben
Zentimeter. Wenn der Patient ein deutliches Hitzegefühl spürt, entferne ich die Spitze kurz. Die Prozedur wird wiederholt, bis die Haut am Therapiepunkt deutlich gerötet ist. Dann gehe ich
zum nächsten Energiepunkt über.
Die Hauptanwendungsgebiete der Moxa-Therapie sind
- Müdigkeit und Schwächezustände nach chronischen Erkrankungen
- Entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Erkrankungen der Atemwege, chronische Bronchitis, Asthma
- Nieren- und Blasenentzündungen
- Schwangerschaft, z.B. um vor der Geburt das Kind im Bauch der Mutter zu drehen
In China und vielen umliegenden Ländern wird die Moxa-Therapie nicht nur zur Behandlung angewendet, sondern auch zur Vorbeugung gegen Krankheiten. So besagt ein Sprichwort, dass keine weite Reise unternommen werden soll, ohne vorher das Qi, die Lebensenergie, durch Moxa angeregt zu haben.
Das Abbrennen des Beifuss erzeugt einen etwas durchdringenden, unangenehmen Geruch, beschleunigt aber die Genesung und erzielt meist bleibende Behandlungserfolge.